Poetry
Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit
Klingt ein Lied mir immerdar;
O wie liegt so weit, o wie liegt so weit,
Was mein einst war!
Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,
Die den Herbst und Frühling bringt;
Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang,
Das jetzt noch klingt?
„Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,
Waren Kisten und Kasten schwer;
Als ich wieder kam, als ich wieder kam,
War alles leer.„
O du Kindermund, o du Kindermund,
Unbewußter Weisheit froh,
Vogelsprachekund, vogelsprachekund
Wie Salomo!
O du Heimatflur, o du Heimatflur,
Laß zu deinem heil'gen Raum
Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur
Entfliehn im Traum!
Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,
War mir voll die Welt so sehr,
Als ich wieder kam, als ich wieder kam,
War alles leer.
Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,
Und der leere Kasten schwoll,
Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,
Wird's nie mehr voll.
Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt
Dir zurück, wonach du weinst;
Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt
Im Dorf wie einst:
„Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,
Waren Kisten und Kasten schwer;
Als ich wieder kam, als ich wieder kam,
War alles leer.“
von Friedrich Rückert
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- Written by: Jürgen Hannweg
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Die Amsel hat zwei Meisen zu Tode gepickt.
Muß ich sie jetzt hassen?
Froh bin ich aber auch nicht.
ave Georgia, bis bald, der Frühling ist schon zu Ende. Ende
j
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- Written by: Jürgen Hannweg
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Mein Garten ,Werden und Vergehen
Ich denke das Leben ist nur ein Unfall mit tödlichem Ausgang.
Es schüttelt mich zu wissen, jetzt Dazusein und dann nie mehr.
Aber ich sollte es noch besser begreifen und danach leben.
Ganz am Ende könnte ich es vielleicht besser wissen, aber nichts mehr ändern,
aber wissen wie es hätte sein sollen.
Es beglückt mich, meine Saat aufgehen zu sehen, jedes Blatt das in einem Tag wächst
und ich möchte, daß es schneller wächst, daß ich meinen Pflanzen gutes tue.
Es beglückt mich und macht mich ruhig und gelassen.
Ich bin auf gutem Wege ein Priscus zu werden.
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- Written by: Jürgen Hannweg
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Gleich unten am Strand sollen sie ihn abholen. Die Füße taten ihm weh, als er in die glutrote Sonne starrte. Lautlos glitten die Boote am fernen Horizont. Er schwieg und schien kaum zu atmen. Gleich dreifacher Dreifaltigkeitstüten verschmolz die Sonne in ihrer Glut. War es nicht letztes Jahr im Frühling, als er sie durch die rosablühenden Bäume seines Lieblingsortes sah, in den rechteckigen Gärten seiner Vergangenheit aufspürte, als sei es das leichteste in der Welt? „Dem Diktat des Welteigensinns anheimgegeben“, durchfuhr es ihm plötzlich, wie die gewogene Gewalt viel zu schnell fließender Eintönigkeit, sogar noch tosender als alle fernen Wasser je vermögen werden, so musste es sich angehört haben, als der Stuhl und er zugleich nachgaben. Schnell verflog der Augenblick im Arm des Lichts, obwohl ihm die Gründe halbsoviel Spielraum ließen, wohl auch donnerten tausend blindrasende Gewitter, verbrannten ganze Regionen. Ins zerissene Licht eines Blitzes musste die ganze Erde geglitten sein; würde er sich wirklich jemals an erstarrte Natur erinnern oder erledigte Dinge bereits im Schattenriss bleiern verloren entdecken, er würde als erster den Sinn in Wagnissen hochtürmen, um sein Fallen zu verlängern, warten bis sich Erde und er berühren: dann grüßen alle leuchtenden Farben, vom Himmel kommen zerissene Fahnen, läuten wie Glocken und geschmolzene Schwerkraft schließt sich zum Gefüge. Massige Luft erzittert in unsicherer Entfernung.
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- Written by: Jürgen Hannweg
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